Wie verhandeln Jugendliche in alltäglichen Lebenszusammenhängen das Verhältnis von Geschlecht und sexueller Orientierung? Unter dieser zentralen Fragestellung werden in der Studie empirische Ergebnisse vorgestellt, die Gender/Queer Studies, bildungswissenschaftliche Perspektiven und politische Bildungspraxis verbinden. Die Analyse der Mikropolitiken adoleszenter Zugehörigkeitsarbeit entlang der Achsen Geschlecht und sexuelle Orientierung wird dabei als grundlegend für die Weiterentwicklung von Professionalität in einer teilhabeorientierten geschlechtersensiblen politischen Bildung ausbuchstabiert.
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Purpose: The article shows the use of specific educational media in social studies in vocational schools to foster a differentiated historical and political literacy. Design/methodology/approach: Accordingly, the article examines a sequence of lessons taught by the author in a vocational classroom, fostering reflexive historical-political awareness of Germany's post-war coping with the fascist constitution 1933-1945 and specifically of contemporary legal proceedings concerning the persecution and subsequent murder of six million Jewish people during the Holocaust. Findings: Teaching techniques comprise explorative learning through guided city walks, document analysis and expert visits, in-class-discussions, the and individual student-teacher-conversations and, particularly, contact with exhibits employed as educational media, originating from an art exhibition in public space covering various unsettling steps of exclusion against Jewish citizens before 1942. These materials turn out to bridge the gap from ignorance to learning by the acquisition of knowledge, demonstrating the use of artistic visual representations as educational media in the social studies classroom, especially while addressing students with little prior knowledge and understanding. Research limitations/implications: As a lesson report, the article draws on classroom observations. Practical implications: The approach presented includes various implications for classroom application.
Anhand einer Unterrichtssequenz zur Politik in der beruflichen Bildung fragt die Autorin danach, welches Angebot eine geschlechterreflexive, queere politische Bildung bildungsbenachteiligten Jugendlichen machen kann. In einer Berufsschulklasse für Hotel- und Restaurantfachleute geht es im Politikunterricht um das Thema "Frauen, Männer und Geschlechterarrangements – ist das heute noch von Bedeutung?" Die Autorin diskutiert, wie der Zugang zum Themenfeld biografische und soziale Positionierungen der Schüler_innen in Bezug auf Geschlechter und Sexualitäten beeinflusst. Nicht für alle ist ein souveränes Spiel mit gesellschaftlichen Codierungen möglich. Was hält eine queere politische Bildung für Jugendliche bereit, die nicht von gesellschaftlichen Pluralisierungs- und Individualisierungsprozessen profitieren? Geschichten aus Kunst und Popkultur verwendet die Autorin als Anknüpfungspunkte für eine Diskussion der Jugendlichen über eigene Spielräume im Umgang mit geschlechtlichen und sexuellen Ordnungsmustern im Alltag. (DIPF/Orig.)